Was tut die EU eigentlich für mich?

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa
• Das Europäische Parlament hat eine Online-Kampagne mit dem Namen "Das tut die EU für mich" gestartet.


• In Kurztexten wird erklärt, welche Verbesserungen die EU den Bürgern in beruflicher, privater oder politischer Hinsicht bringt.

• Davon erhoffen sich die Initiatoren mehr Verständnis über die Arbeit der Institution und eine höhere Beteiligung für die Europawahl vom 23. bis 26. Mai 2019.

Auf den ersten Blick haben ein traditioneller Biertrinker aus Bayern, wo das Bier nach Reinheitsgebot gebraut wird, und ein Bierfreund aus England, der traditionsgemäß Ales und Bitter vorzieht, wohl wenig gemeinsam.

Auf den zweiten Blick aber doch. Sie eint, dass sie von der Europäischen Union profitieren. Doch die Zeit für eine genauere Betrachtung nimmt sich kaum jemand, zum Leidwesen der EU. Denn diese hat sich bei näherem Hinsehen tatsächlich darum bemüht, das Leben der Menschen in den noch 28 Mitgliedsstaaten zu verbessern - sei es auf beruflicher, privater oder politischer Ebene.

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Trotzdem kommt immer wieder diese eine Frage: Was tut die EU für mich? Basierend auf dieser Frage hat der wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments (EPRS) eine Onlinekampagne mit dem Namen "Das tut die EU für mich" gestartet. Die Hoffnung: Wenn die Bürger erst einmal verstehen, was die EU alles unterstützt, finanziert und fördert, werden sie bei der Europawahl im kommenden Jahr ihre Stimme abgeben.

Wichtig wäre das allemal: Lag die Beteiligung in Deutschland 1994 noch bei gut 60 Prozent so nahmen 2014 nur noch bei knapp 48 Prozent an der Wahl teil. Das sind deutlich weniger als die 76 Prozent der Deutschen, die laut einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage denken, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert. In Deutschland ist die EU damit deutlich beliebter als im europäischen Durchschnitt (68 Prozent). Dass die Befragten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (EP) selbst wählen und damit direkt Einfluss auf ihre eigenes Leben nehmen können, das haben offenbar nur zwei Drittel der Befürworter begriffen.

Doch was tut die EU denn nun eigentlich für die Bierfreunde Europas? "Dank dem freien Warenverkehr im EU-Binnenmarkt kann ein Bier, das in einem EU-Mitgliedstaat angeboten wird, auch in jedem EU-Mitgliedstaat vertrieben werden. So kommen Sie in allen 28 Mitgliedstaaten in den Genuss englischer Ales und Bitter, belgischer Trappisten- und deutscher Hefeweizenbiere und einer Reihe von Craftbieren einer neuen Generation innovativer Braumeister", heißt es auf der Homepage der Kampagne dazu. Sprich: Ein Bayer kann auch im Urlaub in England sein Traditionsbier trinken und ein Engländer in Bayern sein Ale.

1987 habe der Europäische Gerichtshof entschieden, dass das deutsche Reinheitsgebot kein hinreichender Grund dafür sei, Bier aus anderen EU-Ländern vom deutschen Markt fernzuhalten, heißt es auf der Internetseite. Das mag manche Bayern damals schockiert haben, die große Mehrheit dürfte sich allerdings über die große Bierauswahl im heimischen Supermarkt freuen. Denn auch das ist der EU zu verdanken. Es ist nur ein Beispiel von vielen.

Gewählt wird vom 23. bis 26. Mai 2019

Insgesamt 1800 kurze Erklärtexte zu den verschiedensten Themen stehen auf der Website. Unterteilt sind sie in drei Schwerpunkte: "In meiner Region", "In meinem Leben", "Im Fokus". Diese sind wiederum in zahlreiche Unterpunkte aufgeschlüsselt. Etienne Bassot, Leiter des EPRS, betont, dass es sich nicht um eine Datenbank handelt, die Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern lediglich um eine Vielzahl möglichst konkreter Beispiele.

Man wolle mit der Website, die in 24 Sprachen verfügbar sei, nicht nur auf die großen Veränderungen, sondern auch auf die kleinen Verbesserungen hinweisen, bekräftigt EP-Präsident Antonio Tajani. "Die Europäer fragen, was die EU für sie getan hat, und diese neue Website des Europäischen Parlaments bietet klare Antworten. Es ist ein wertvolles Instrument, um Europa seinen Bürgern näher zu bringen", so Tajani.

Dem Parlament scheint es offenbar ernst damit zu sein, möglichst viele potenzielle Wähler über seine Arbeit informieren zu wollen. Aus gutem Grund: In Brüssel glauben viele, dass diese Wahl am 23. bis 26. Mai 2019 das Schicksal Europas maßgeblich beeinflussen könnte - zum Guten wie zum Schlechten. 

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